Nahwärmenetz Schlosshof

Nahwärmenetz Schlosshof/Schlossstraße/Sorgaer Straße (IP 4e)
Mit dem künftigen Bau einer Mehrfeldhalle auf dem Grundstück des ehemaligen Schlosshofes eröffnet sich für die Stadt die Möglichkeit der Erschließung eines Nahwärmenetzes in diesem Gebiet. Begünstigt wird das durch die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen öffentlichen Gebäude – Museum, Bibliothek, Fremdenverkehrsamt. Die bereits in diesen Gebäuden bestehenden Anlagen werden den aktuellen technischen Anforderungen nicht mehr gerecht. Bei Berücksichtigung möglicher Leitungsverluste und -dimensionen ist es geplant, die Zentrale in der Mehrfeldhalle zu integrieren. Sie soll künftig zusammen mit den bereits genannten Einrichtungen auch das nahe gelegene Schlossgebäude über eine gesonderte Trasse (ca. 220 m, verzweigt) mit versorgen. In einer zweiten Ausbaustufe ist geplant, mit zwei zusätzlichen Trassen (eine ca. 530 m) weitere private und öffentliche Gebäude (Kita) in das Netz einzubinden.
Beim derzeitigen Stand der Entwurfsplanung wird von einem geschätzten Einsparpotential CO2- Äquivalent von bis zu 55,4 t/a und einem Einsparpotential Energie von bis zu 225 kWh/a ausgegangen.
Die Lage der Einzelmaßnahme ist im Plan Nr. 7.4 mit Nr. 1 gekennzeichnet.

Projekttitel
Nahwärmenetz Schlosshof, Schlossstraße/ Sorgaer Straße (Maßn. Nr. 1)

Träger der Maßnahme
Stadt Auerbach/Vogtl.

Eingebundene Akteure,
Verbindlichkeit der Mitwirkung
EINS - Energie in Sachsen

Geplante Projektdauer
01/2016 bis 09/2020

Ziele des Projektes
• langfristige Verringerung der CO2-Emissionen
• Verbesserung der energetischen Bilanz öffentlicher Gebäude
• Aufbau/Ausbau energieeffiziente Netze

Projektbeschreibung
Erschließung eines Nahwärmenetzes beginnend von der künftigen Mehrfeldhalle Schlosshof zu angrenzenden öffentlichen Gebäuden (Bibliothek, Fremdenverkehrsamt, Museum, Schloss) und privaten Abnehmern bis zu Kita (öffentliche Einrichtung) Trassenverlauf getrennt über zwei unterschiedliche Längen

Vorbereitungs- und Planungsstand der Maßnahme
Lph. 3 - Entwurfsplanung

Aussagen zur Fortführung der Maßnahme nach dem Ende der Förderung
Ausbau zur Anbindung weiterer privater Abnehmer im Quartier

Abgrenzung zu einer bestehenden Fachförderung
Gem. Planungsstand kein Tatbestand nach KfW 271 (regenerative Energien) und BAFA (Zuschuss) für KWK, ohne Trasse und Hausübergabestation

Jahr Insgesamt Eigenanteil Stadt EFRE
2015      
2016 110.000 22.0000 88.000
2017 110.000 22.0000 88.000
2018 110.000 22.0000 88.000
2019 110.000 22.0000 88.000
2020 110.000 22.0000 88.000
2021      
Summe 550.000 110.000 440.000

Sachbericht zur Einzelmaßnahme „Nahwärmenetz“ Auerbach/Vogtl.

Mit dem Neubau der Mehrfeldhalle in Auerbach/Vogtl. auf dem Grundstück des ehemaligen Schlosshofes wurde die Möglichkeit der Erschließung durch ein „Nahwärmenetz“ umgesetzt. Mit der Inbetriebnahme des Nahwärmenetzes soll die energetische Bilanz an öffentlichen Gebäuden verbessert werden. Gegenüber einer dezentralen Lösung zur Wärmeversorgung wurde mit dem Aufbau des Wärmenetzes die Versorgung weiterer öffentlicher Gebäude gewährleistet. An das Netz angeschlossen sind Museum, Bibliothek, Fremdenverkehrsamt und nicht zuletzt die Mehrfeldhalle, jetzt „Schloss Arena“.

Für die Versorgung des Nahwärmenetzes wurde ein Pelletkessel für die Grundlastversorgung sowie ein Gas-Brennwertkessel für die Spitzenlast installiert. Ziel ist es, eine Senkung der CO²- Emissionen zu erreichen und damit Energie- und Klimaeffizienz zu verbessern.

Die Maßnahme wurde mitfinanziert aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung(EFRE) sowie Eigenmitteln der Kommune.

Die Durchführung der Maßnahme wurde durch die Stadt Auerbach/Vogtl. realisiert, Grundlage bildete die Richtlinie Nachhaltige Stadtentwicklung EFRE 2014 bis 2020.

NAHWÄRMENETZ SCHLOSSHOF
Die Einzelmaßnahme „Nahwärmenetz Schlosshof“ wurde im Zuge der Förderung durch das Integrierte Handlungskonzept (IHK) „Westliche Altstadt“ der Stadt Auerbach/Vogtl. im Rahmen des EFRE-Programms „Nachhaltige Stadtentwicklung 2014 - 2020“ umgesetzt. Gefördert wurden zwei Teilobjekte, die Erzeugeranlage und das Verteilnetz. Damit wurde ein weiterer Meilenstein im Handlungsfeld „Energieeffizienz“ im Förderprogramm gesetzt. Indikator für die Effektivität ist hier die CO2-Emission, welche durch die Maßnahme eingespart wird.
Die Erzeugeranlage wurde im Untergeschoss der Mehrfeldhalle auf dem Schlosshof als Heizzentrale errichtet. Diese besteht im Wesentlichen aus Wärmeerzeugeranlage und Heizkreisverteiler. Zur Wärmeversorgung wurde ein erdgasgefeuerter Brennwertkessel mit einer Leistung von 310 kW sowie ein pelletgefeuerter Heizkessel mit einer Leistung von 130 kW installiert. Das Pelletlager wurde in der Mehrfeldhalle eingerichtet, wobei von einer Förderschnecke die Pellets dem Kessel zuführt werden. Zur Abgasführung wurden Edelstahlschornsteine eingesetzt und am Giebel des Gebäudes über das Dach geführt. Die Kessel sind mit allen benötigten Regel- und Sicherheitseinrichtungen ausgestattet, so wurden unter anderem zwei Pufferspeicher eingebaut, deren Druckhaltung eine automatische Nachfüllstation mit Wasseraufbereitung erhielt. Der Brennwertkessel wurde mit einer Neutralisationsanlage versehen. Die Schaltung erfolgt in der Form, dass die Pelletkesselanlage die Grundlast der Wärmeversorgung übernimmt. Erst wenn ihre Leistung nicht mehr ausreicht und die Pufferspeicher entladen sind, heizt der Gasbrennwertkessel nach, um die benötigte Vorlauftemperatur zu erreichen. Die zentrale Verteilung erfolgt mittels Messeinrichtungen für drei Stromkreise.
Das Verteilnetz verbindet die Erzeugeranlage (Mehrfeldhalle) mit den jeweiligen Hausanschlussstationen der angrenzenden öffentlichen Gebäude (Mehrfeldhalle, Museum, Fremdenverkehrsamt und Bibliothek). Die Einspeisung in die Heizzentrale der Mehrfeldhalle erfolgt mit einer geregelten Trassenpumpe. Diese wird differenztemperaturgeführt angesteuert. Da die anzuschließenden Liegenschaften über keine Warmwasserbereitung verfügen, wird die Trasse gleitend gefahren. Zugehörige Ventile sowie Armaturen befinden sich am Trassenabgang. Die einzelnen Gebäude sind mit Wärmeübergabestationen ausgestattet, die die Verbindung zwischen Nahwärmenetz und Gebäude-Heizungsanlage darstellen.

Projektzeitraum Januar 2017 – Dezember 2019
Gesamtkosten 464.000 €
Gewährte Zuwendung durch den EFRE 162.000 €
Träger Stadt Auerbach/Vogtl.
Indikator Verbesserung der energetischen
Bilanz öffentlicher Gebäude
Stand der Maßnahme Abgeschlossen