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Programm

Allgemeine Angaben

Die Stadt Auerbach/Vogtl. stellt im Ergebnis einer Gebietsuntersuchung vorherrschende Benachteiligungen mit diesem gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzept „Westliche Altstadt“ (IHK) dar und weist gleichzeitig Strategien und Maßnahmen aus, welche zu deren Beseitigung führen können.
Das IHK orientiert sich mit Inhalt und Darstellung an der Bekanntmachung des Sächsischen Staatsministeriums des Innern zur Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung nach der RL Nachhaltige Stadtentwicklung EFRE 2014 bis 2020 vom 14. April 2015 (SächsABl. Nr. 18 vom 30.04.2015) sowie den Aussagen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK).
Mit Stadtratsbeschluss Nr. BV/0102/14/BPL vom 15.12.2014 erfolgte die Abgrenzung eines zu untersuchenden Gebiets, welches gegenüber der Gesamtstadt im Entwicklungsstand als benachteiligt erscheint. Als Ergebnis der Untersuchung wird mit diesem IHK die vorgefundene Sachlage analysiert und die tatsächliche Benachteiligung gegenüber der Gesamtstadt nachgewiesen sowie Maßnahmen zu deren Beseitigung benannt.

Akteure und Beteiligte

Die aktive Teilnahme an der vergangenen EFRE-Förderperiode 2007 - 2013 hat der Stadt gezeigt, dass der Entwicklungsprozess zur Behebung der dargestellten Schwächen und Risiken die direkte Einbeziehung aller Beteiligten voraussetzt.
Basierend auf den positiven Erkenntnissen und Erfahrungen bei der Erarbeitung, Fortschreibung und Begleitung des gesamtstädtischen integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK) sind neben den Fachämtern der Stadt Auerbach/Vogtl. lokale Akteure aus Vereinen, Kirchen, Unternehmen, Einwohnerinitiativen und Wohnungsunternehmen, aber auch sachkundige Bürgerinnen und Bürger an der Erarbeitung des Konzeptes beteiligt worden.

Langjährige Partner der Stadt, wie bspw. das Diakonische Werk im Kirchenbezirk Auerbach e. V., die Lebenshilfe Auerbach gGmbH, der Verein für Bewegungsspiele Auerbach 1906 e. V. (VfB), aber auch die eins-energie in Sachsen und die beiden ortsprägenden Wohnungsunternehmen Auerbacher Wohnbau GmbH (AWO) und Auerbacher Wohnungsbaugenossenschaft e.G. (AWG), haben mit Kenntnissen und Vorausschau in der Konzeptphase mitgewirkt.
Die aktive Mitarbeit wird im laufenden Zeitraum beibehalten und durch intensive Öffentlichkeitsarbeit, wie z. B. die Veranstaltungen am 07.10.2014 und 09.07.2015 zur Konzept- und Maßnahmenvorstellung sowie mittels direkter Kommunikation, bspw. im persönlichen Gespräch, den verantwortlichen Mitarbeitern der Verwaltung noch verstärkt. Die Erfahrungen der mittels elektronischer Medien praktizierter Informationspflege soll beibehalten werden.

Organisationsstrukturen und Arbeitsweise

Mit der Erarbeitung des vorliegenden Konzeptes wurde ein intensiver, kurzweiliger Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten gepflegt.

Die fachliche und organisatorische Koordination durch den Bürgermeister der Stadt, gemeinsam mit dem Bereich Gebäude- und Liegenschaftsmanagement, stellt sich als sehr effizient dar. Der persönliche Interessenaustausch wirkte dabei unterstützend und führte zum Aufzeigen der Benachteiligungen als auch zur Profilierung von Maßnahmen und deren Behebung. In der anschließenden Abstimmung der Akteure und Fachämter der Stadt konnten fachspezifische und auch modellhafte Handlungsansätze erarbeitet und in die jeweiligen internen Planungen integriert werden.
Der Koordinierung mit tangierenden Maßnahmen, bspw. Fachförderungen zur Energieeffizienz, ist dabei besonderes Augenmerk zu schenken. Gleichfalls sind die in den Fachkonzepten zum INSEK ausgewiesenen Fakten in die jeweiligen Umsetzungsprozesse zu integrieren, um die entsprechende Nachhaltigkeit zu erreichen. Die intensive Mitwirkung der beiden ortsansässigen Wohnungsunternehmen Auerbacher Wohnbau GmbH und Auerbacher Wohnungsbaugenossenschaft eG ebenso wie die der örtlichen Träger, so u. a. Diakonie Auerbach e. V. und Lebenshilfe e.V. zeugt von enormen Interesse an der Umsetzung der jeweiligen Einzelmaßnahmen sowie an der Fortführung des integrativen Bearbeitungsprozesses. Im weiteren Prozess werden diese Akteure an einer gebietsspezifischen und handlungsbezogenen Arbeits- und Umsetzungsstrategie intensiv mitwirken.

Zusammenfassung

In den vorangegangenen Kapiteln dieses IHK wurde erkennbar, dass die „Westliche Altstadt“ im Verhältnis zur Gesamtstadt eine starke Benachteiligung aufweist.

Das Gebiet zeichnet sich durch einen höheren Bevölkerungsrückgang seit 1990 gegenüber der Gesamtstadt aus. Ebenso weisen die Zahlen zur Arbeitslosenquote und den SGB-II-Empfängern ein schlechtes Verhältnis aus. Der Leerstand bei Wohn- und Geschäftseinheiten ist nachweislich höher gegenüber der Gesamtstadt und die Tendenz zur Überalterung nicht zu übersehen.

Um diese Benachteiligungen zu minimieren und nachhaltig entgegen zu steuern, besteht dringendes Handlungserfordernis.

Die vorgestellten und geplanten Einzelmaßnahmen zielen deshalb in ihrer Wirkung auf die Ausräumung der Benachteiligung und eine Vernetzung mit bereits Bestehendem. Besonders die Verknüpfung mit künftigen ESF-Maßnahmen soll der Belebung und Verbesserung des Umfeldes dienen. Die zusätzliche Orientierung auf die Schaffung größerer Barrierefreiheiten im Gebiet soll der Ausgrenzung und der ungesunden sozialen Durchmischung entgegenwirken.

Der weiteren Herstellung der Chancengleichheit zwischen Männer und Frauen sowie Generationen, ob mit Angeboten im Wohnumfeld, bei Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungseinrichtungen bzw. in den Einrichtungen der sozialen Infrastruktur, ist besondere Beachtung zu schenken.

Dem Aspekt einer modernen und zeitgemäßen Freizeitgestaltung will die Stadt künftig besser als bisher gerecht werden. Damit kann die Kommunikation zwischen den Bevölkerungsschichten unterstützt und eine weitere Belebung des Gebietes erreicht werden. Im Rahmen der Erarbeitung dieses Konzeptes wurden bereits über 20 örtliche Akteure eingebunden, so dass deren Ideenfindung in mehreren geplanten Einzelvorhaben schon Berücksichtigung fand. Mit der weiteren Projektentwicklung wird dieser Prozess fortgesetzt.

Sämtliche Maßnahmen sind komplex und integrativ, so dass hierüber die Lebensqualität verbessert wird und dies zur spürbaren Steigerung der Attraktivität als Wohn- und Gewerbestandort beiträgt.

Ziel aller Maßnahmen des vorliegenden IHK ist die Verbesserung und spürbare Aufwertung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in der gesamten „Westlichen Altstadt“. Die Strategien, getragen und unterstützt aus infrastrukturellen, energetischen und sozialen Maßnahmen, zielen auf die Bekämpfung städtebaulicher, demografischer, wirtschaftlicher, ökologischer, kultureller und sozialer Problemlagen ab. In allen betrachteten Handlungsfeldern wurden Chancen und Potentiale offen gelegt, die es in der Umsetzungsphase zu nutzen gilt.

Neben der zwingend erforderlichen Reduzierung des CO2-Ausstoßes soll mit vorgenannten Aktionen der prognostizierten Abwanderungsquote bis 2025 gegengesteuert werden, so dass sich die Einwohnerzahl um weniger als 15 % verringern muss.